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Parteireformen: Wie eine Partei heutzutage aufgebaut sein sollte

Oktober 18, 2021

Wie wir in unserer Demokratie Macht organisieren, hat sich seit Kaisers Zeiten kaum gewandelt: Parteien waren und sind der Ort der Willensbildung. Dabei haben sich die Strukturen und Arbeitsweisen großer Parteien in den letzten hundert Jahren nicht groß verändert. Mit zwei Gästen besprechen wir, wie eine Partei im Jahr 2021 aufgebaut sein sollte:

Der Theoretiker: Hanno Burmester. Hanno ist als Organisationsberater Experte für die Transformation von Mensch, Organisation und Gesellschaft. Mit Clemens Holtmann zusammen hat er dieses Jahr ein Buch veröffentlicht: “Liebeserklärung an eine Partei, die es nicht gibt. Warum wir Politik radikal neu denken müssen”.

Die Praktikerin: Rebekka Müller. Rebekka war bei der Bundestagswahl 2021 die Spitzenkandidatin der jungen Partei Volt. Nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium und Erfahrungen in der Unternehmensberatung und in Start-ups hat sie sich mit 32 Jahren voll und ganz der Politik verschrieben.


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Die Bundestagswahl 2021 und das Problem mit bestehenden Parteien

Die Bundestagswahl ist nur wenige Wochen her. Natürlich mussten wir Hanno Burmester und Rebekka Müller in der Podcast-Folge fragen, wie sie auf das Wahlergebnis schauen und was es für sie bedeutet. Insgesamt haben 8,6 Prozent aller Menschen, die gewählt haben, sich für eine kleine Partei entschieden, die nicht in den Bundestag eingezogen ist (Sonstiges). Die neue paneuropäische Partei Volt hat insgesamt 0,4 Prozent der Zweitstimmen für sich gewinnen können.

Keine neue Partei hat es in den Bundestag geschafft. Auch das Ergebnis von Volt liegt unter den Erwartungen der Partei. Sie waren mit neuen Parteistrukturen, Mitmach-Möglichkeiten und einem europäischen Ansatz in den Wahlkampf gezogen.

Auch wenn Volt seine Ziele verfehlt hat, ist der Bedarf an neuer Politik groß. Probleme, die Hanno und Rebekka in den Strukturen der traditionellen Parteien sehen, sind u.a. die Problemorientierung, der Fokus auf Missionierung statt Dialog, die analoge Arbeitsweise, hierarchische Strukturen, die Distanz zu nicht engagierten Menschen und eine Begrenzung auf den nationalen Raum.

Wie muss die Partei der Zukunft aussehen?

Mit Hanno und Rebekka haben wir die Partei der Zukunft durchgesprochen. Was sind die Erfolgsfaktoren und wichtigen Hebel, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein und was gibt es bereits in der Praxis? Wie kann man die theoretischen Erkenntnisse in tatsächliche Parteiarbeit übersetzen?

Wir besprechen das an zwei konkreten Szenarien der Partei der Zukunft:

  1. Mitglieder
    Welche Rollen spielen Mitglieder in der neuen Partei? Wie wird man Mitglied? Wie funktioniert der Einstieg? Wie kann ich mich als Mitglied einbringen? Was und wie kann ich mitentscheiden?
  2. Führung und Macht
    Wie kommt man an Macht in der Partei? Wie sind Führungsstrukturen und Hierarchien organisiert? Wie verhindert man Ego-Trips von Einzelnen? Und was bedeutet es, wenn FunktionärInnen sich als “Organizer” verstehen sollen?

 

Antworten darauf hört ihr von Rebekka Müller und Hanno Burmester in der Folge.

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One comment

  1. Friederike sagt:

    Volt ist strukturell genau so wie die Grünen 🙂 Ämtertrennung, Basisdemokratie, grundlegende Richtungsfragen von allen entscheiden lassen, mitmachen auf allen Ebenen etc. Was fehlt: Gleichberechtigung strukturell einbinden. Wo Grüne besser werden können: transnationalen Ebene verbessern.

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